Der Begriff „Sternenkinder“ ist inzwischen in Deutschland ein weitverbreiteter Begriff, um Kinder zu beschreiben, die vor, während oder kurz nach der Geburt gestorben sind. Er wird verwendet, um die Vorstellung auszudrücken, dass diese Kinder nun als Sterne am Himmel leuchten und über ihre Familien wachen. Der Ausdruck soll Trost spenden und eine liebevolle Erinnerung an die kleinen Wesen bewahren, die nicht lange auf dieser Erde sein konnten. Es ist eine Art, den Verlust zu verarbeiten und den Eltern und Familienangehörigen eine Möglichkeit zu geben, über ihre Trauer zu sprechen und sie zu ehren.
Gesetzliche Definition
Gemäß dem deutschen Gesetz gibt es bezüglich des Themas „Sternenkinder“ eine klare Unterscheidung zwischen einer Fehlgeburt, einer Totgeburt und einer Lebendgeburt. Die genaue Definition eines Kindes in diesen Fällen hängt von den Bestimmungen des aktuellen Personenstandsgesetzes (PStG) ab. Diese Unterscheidung ist von großer Bedeutung, da damit verschiedene gesetzliche Ansprüche einhergehen, wie beispielsweise der Mutterschutz (gemäß dem Mutterschutzgesetz MuSchG) und das Bestattungsrecht (gemäß dem Bestattungsgesetz BestG des jeweiligen Bundeslandes). Um ein besseres Verständnis für diese Regelungen zu ermöglichen, möchten wir zunächst kurz auf die einzelnen Bestimmungen eingehen.
Lebendgeburt
Ein Kind wird als Lebendgeburt betrachtet, wenn es nach der Geburt, unabhängig von seinem Gewicht, bestimmte Lebenszeichen zeigt. Dazu gehören das Pulsieren der Nabelschnur, ein nachweisbarer Herzschlag sowie Anzeichen von Lungenatmung.
Totgeburt
Wenn ein Sternenkind keines der zuvor erwähnten Lebenszeichen aufweist, jedoch ein Geburtsgewicht von mindestens 500 Gramm oder die 24. Schwangerschaftswoche erreicht hat, wird es gemäß den geltenden Bestimmungen als Totgeburt betrachtet.
Fehlgeburt
Ein Sternenkind wird als Fehlgeburt bezeichnet, wenn es ein Gewicht von weniger als 500 Gramm hat, die 24. Schwangerschaftswoche nicht erreicht wurde und zum Zeitpunkt der Geburt keine Lebenszeichen aufweist.